Gottes Gegenwart ist wie die Sonne. Es ist die reine Kraft und Güte. Und wenn sich etwas Menschliches und Bestechliches dieser Kraft nähert, wird es zerstört. Im Buch Levitikus wird das Wort Heiligkeit benutzt, um Gottes reine und kraftvolle Gegenwart zu beschreiben. Genau wie die Sonne ist sie beides: gut und gefährlich.
Im Buch Levitikus soll im Grunde gezeigt werden, wie das verdorbene Volk Israel in der Nähe von Gottes Güte leben kann, ohne vernichtet zu werden. Es werden drei Wege aufgezeigt, wie das funktionieren kann. Der erste Lösungsweg führt durch Rituale. Der zweite greift das Konzept des Priestertums auf und der dritte eine Reihe von Reinheitsgeboten. Außerdem gibt es da noch den Tag der Versöhnung, an dem ein Tieropfer dargebracht wird.
Bei den Tieropfern muss man bedenken, dass in der Antike Opfer das wichtigste Mittel waren, um sich die Gunst der Götter zu erkaufen. Aber das Problem war, dass diese Götter unberechenbar waren, sie waren wankelmütig. In diesem kulturellen Umfeld sehen wir den Gott Israels also ganz anders.