Das Buch Amos erklärt in Illustrationen.
In diesem Buch beruft Gott einen jüdischen Hirten namens Amos, das Fehlverhalten des Volkes Israel anzuklagen und eine weitere Chance zur Umkehr zu verkünden, bevor das Volk Gottes Gericht gegenübersteht.
Buchvideo: Amos
Amos beschuldigt Israel der Untreue
Amos ist ein Hirte und Feigenbaumzüchter, der nah an der Grenze zwischen dem nördlichen Israel und dem südlichen Juda lebt. Er wird berufen, Gottes kommendes Gericht über das Nordreich Israel anzukündigen.
Obwohl das Königreich militärische Erfolge und Wohlstand gesehen hat, ist es geistlich verdorben. Die Israeliten des nördlichen Königreiches haben die Gebote des Bundes völlig ignoriert und stattdessen begonnen, heidnische Götter anzubeten. Ihren Auftrag rechtschaffend zu leben und Gott gegenüber den Nationen zu vertreten, haben sie völlig aus den Augen verloren. Nicht nur das – sie sind sogar bekannt dafür, die Armen in ihrer Gemeinschaft zu betrügen, zu bestehlen und zu unterdrücken. Amos beschuldigt sie daher der Heuchlerei und beschreibt, wie sie treu an den religiösen Versammlungen teilnehmen und Opfergaben bringen und gleichzeitig die Armen vernachlässigen und Ungerechtigkeit ignorieren. Amos prophezeit ihnen, dass eine mächtige Nation kommen wird, die Israels Städte erobern und die Menschen ins Exil führen wird. Etwa 40 Jahre später wurde seine Vorhersage mit dem Einfall des assyrischen Reiches in Israel wahr.
Gott ist wütend über das schamlose und ungerechte Verhalten der Israeliten, aber er bleibt ein barmherziger Gott und er gibt ihnen eine letzte Chance, zur Bundestreue zurückzukehren. Gott will keine leeren religiösen Praktiken von seinem Volk. Er möchte, dass die Israeliten allen Menschen seine Liebe, Treue und Barmherzigkeit widerspiegeln. Auch in diesem Buch wird deutlich, dass sein Volk dies nur durch erneuerte Herzen erreichen kann.
Gott sucht sein Volk heim, damit es ihn sucht
Amos warnt die Herrschenden in Israel wegen ihrer geistlichen, moralischen und sozialen Verdorbenheit vor dem nahen Gottesgericht.
1 Reden des Amos, eines Schafzüchters aus Tekoa, über Israel. Er empfing die Botschaft in Form von Visionen, als Usija König von Juda und Jerobeam Ben-Joasch König von Israel war, zwei Jahre vor dem Erdbeben.
Das Gericht über Israels Nachbarn
2 Amos sagte: Jahwe brüllt von Zion her, / aus Jerusalem schallt seine Stimme. / Da vertrocknen die saftigen Weiden, / selbst der Gipfel des Karmel verdorrt. 3 So spricht Jahwe: Wegen drei Verbrechen, die Damaskus[1] beging, / wegen vier nehme ich es nicht zurück, / denn mit eisernem Dreschschlitten / zerdroschen sie Gilead.[2] 4 Darum lege ich Feuer an Hasaëls Haus, / es frisst Ben-Hadads Paläste. 5 Den Riegel von Damaskus werde ich zerbrechen. / Ich rotte den Herrscher von diesem Sündental aus, / den Zepterträger aus diesem Lusthausen.[3] / Die Bevölkerung von Syrien muss in die Verbannung nach Kir,[4] / sagt Jahwe. 6 So spricht Jahwe: Wegen drei Verbrechen, die Gaza[5] beging, / wegen vier nehme ich es nicht zurück, / denn ganze Dörfer haben sie entvölkert / und die Verschleppten an Edom[6] verkauft.[7] 7 Darum lege ich Feuer an die Mauern von Gaza, / damit es seine Paläste frisst. 8 Ich rotte den Herrscher von Aschdod aus, / den Zepterträger von Aschkelon.[8] / Ekron wird meine Hand zu spüren bekommen, / und der Rest der Philister wird verschwinden, sagt Jahwe, der Herr. 9 So spricht Jahwe: Wegen drei Verbrechen, die Tyrus[9] beging, / wegen vier nehme ich es nicht zurück, / denn ganze Dörfer haben sie entvölkert / und die Verschleppten an Edom verkauft[10] / und nicht mehr an den Bruderbund gedacht. 10 Darum lege ich Feuer an die Mauern von Tyrus, / damit es seine Paläste frisst. 11 So spricht Jahwe: Wegen drei Verbrechen, die Edom beging, / wegen vier nehme ich es nicht zurück, / denn es hat seinen Bruder[11] mit dem Schwert verfolgt, / hat sein Erbarmen erstickt, / seinen Hass immer aufs Neue geschürt. 12 Darum lege ich Feuer an Teman,[12] / damit es die Paläste von Bozra[13] frisst. 13 So spricht Jahwe: Wegen drei Verbrechen der Nachkommen Ammons,[14] / wegen vier nehme ich es nicht zurück, / denn sie haben Schwangere in Gilead aufgeschlitzt, / nur um ihr Gebiet zu erweitern. 14 Darum lege ich Feuer an die Mauern von Rabba,[15] / damit es seine Paläste frisst / beim Kriegsgeschrei am Tag der Schlacht, / am Sturmtag unter Tosen. 15 Ihr König muss in die Verbannung, / er und seine Oberen mit ihm, sagt Jahwe.