Im Buch Rut entdecken wir, wie Gottes Wirken mit alltäglichen menschlichen Entscheidungen zusammenspielt. In dieser Erzählung geht es um Liebe, Verlust, Treue und Erlösung.
Die Geschichte spielt zur Regierungszeit der Richter, als großes Elend herrschte und erzählt von der israelitischen Witwe Noomi, ihrer moabitischen Schwiegertochter Rut und dem Bauern Boas. Nachdem Noomis und Ruts Männer im Land Moab umgekommen sind, beschließt Rut ihrer Schwiegermutter in ihr Heimatland zu folgen, obwohl sie es in diesem fremden Land als Witwe nicht leicht haben wird. Damit zeigt sie eine außergewöhnliche Loyalität. Rut lernt Boas kennen, einen Mann mit edlem Charakter, der noch dazu ein Verwandter Noomis ist. Er erkennt Ruts gütiges Wesen und beschließt sie zu heiraten. Eine wunderschöne Wendung in dieser Familientragödie.
Die vier Kapitel sind ganz bewusst in einer nahezu poetischen Symmetrie gestaltet. Das erste und das letzte Kapitel spiegeln wider, wie Trauer durch Loyalität in Freude umgekehrt wird. Kapitel zwei und drei haben die Parallelen eines Plans, einer Begegnung und schließlich Jubel.
In einer Zeit, in der das Wirken Gottes durch einen Richter oder König erwartet wird, setzt Gott seinen Plan stattdessen durch gewöhnliche, aber aufrichtige Leute um. Ihre Aufrichtigkeit und Loyalität kommen nicht nur ihrer eigenen Familie zugute, sondern werden ein Segen für die Welt. Aus ihnen wird der Stamm Davids hervorgehen, der den Menschen schließlich den Messias schenkt.