Buchvideos - Altes Testament

Buchvideo: Rut

Das Buch Rut erklärt in Illustrationen.
Das Buch Rut handelt von einer tragischen Familiengeschichte, die Gott zum Guten wendet. Besonders interessant ist, dass Gott in diesem Buch nicht direkt erwähnt wird, der Verlauf der Geschichte aber erkennen lässt, wie er im Hintergrund führt und segnet.

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Gott segnet die Moabiterin Rut

Im Buch Rut entdecken wir, wie Gottes Wirken mit alltäglichen menschlichen Entscheidungen zusammenspielt. In dieser Erzählung geht es um Liebe, Verlust, Treue und Erlösung.

Die Geschichte spielt zur Regierungszeit der Richter, als großes Elend herrschte und erzählt von der israelitischen Witwe Noomi, ihrer moabitischen Schwiegertochter Rut und dem Bauern Boas. Nachdem Noomis und Ruts Männer im Land Moab umgekommen sind, beschließt Rut ihrer Schwiegermutter in ihr Heimatland zu folgen, obwohl sie es in diesem fremden Land als Witwe nicht leicht haben wird. Damit zeigt sie eine außergewöhnliche Loyalität. Rut lernt Boas kennen, einen Mann mit edlem Charakter, der noch dazu ein Verwandter Noomis ist. Er erkennt Ruts gütiges Wesen und beschließt sie zu heiraten. Eine wunderschöne Wendung in dieser Familientragödie.

Die vier Kapitel sind ganz bewusst in einer nahezu poetischen Symmetrie gestaltet. Das erste und das letzte Kapitel spiegeln wider, wie Trauer durch Loyalität in Freude umgekehrt wird. Kapitel zwei und drei haben die Parallelen eines Plans, einer Begegnung und schließlich Jubel.

In einer Zeit, in der das Wirken Gottes durch einen Richter oder König erwartet wird, setzt Gott seinen Plan stattdessen durch gewöhnliche, aber aufrichtige Leute um. Ihre Aufrichtigkeit und Loyalität kommen nicht nur ihrer eigenen Familie zugute, sondern werden ein Segen für die Welt. Aus ihnen wird der Stamm Davids hervorgehen, der den Menschen schließlich den Messias schenkt.

Eine Fremde vertraut Israels Gott

Wie eine nichtjüdische Frau nach Israel kommt und die Urgroßmutter von König David wird.

Noomi und Rut1 Als Israel noch von den Richtern geführt wurde, brach einmal eine Hungersnot im Land aus. Da zog ein Mann mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen von Bethlehem in Juda weg, um sich als Fremder in der fruchtbaren Gegend ‹im Hochland› Moabs[1] niederzulassen. 2 Der Mann hieß Elimelech,[2] seine Frau Noomi[3] und seine Söhne Machlon[4] und Kiljon,[5] Efratiter[6] aus Bethlehem in Juda. Als sie dann im Ackerland Moabs wohnten, 3 starb Elimelech, und Noomi blieb mit ihren beiden Söhnen allein zurück. 4 Diese heirateten zwei moabitische Frauen, Orpa und Rut. Doch zehn Jahre später 5 starben auch Machlon und Kiljon, sodass die Frau ohne Mann und Söhne allein zurückblieb. 6 Da brach sie mit ihren Schwiegertöchtern auf, um aus dem Gebiet Moabs zurückzukehren. Sie hatte nämlich gehört, dass Jahwe sein Volk aufgesucht und mit Nahrung versorgt hatte. 7 Sie ging also weg von dem Ort, an dem sie gelebt hatte, und ihre beiden Schwiegertöchter kamen mit. Doch als sie nach Juda unterwegs waren, 8 sagte Noomi zu ihnen: “Kehrt um und geht wieder zu euren Müttern zurück! Jahwe möge euch all das Gute vergelten, das ihr den Verstorbenen und mir erwiesen habt! 9 Er möge euch wieder einen Mann geben und ein neues Zuhause.” Dann küsste sie beide zum Abschied. Doch diese weinten 10 und sagten zu ihr: “Nein, wir wollen mit dir zu deinem Volk gehen!” 11 “Kehrt doch um, meine Töchter!”, entgegnete Noomi. “Warum wollt ihr mit mir gehen? Habe ich etwa noch Söhne zu erwarten, die eure Männer werden könnten? 12 Geht, meine Töchter, kehrt um! Ich bin zu alt, um noch einmal zu heiraten. Und selbst wenn ich noch Hoffnung hätte, ja selbst wenn ich in dieser Nacht mit einem Mann schlafen und dann Söhne zur Welt bringen würde, 13 wollt ihr etwa warten, bis sie groß geworden sind? Wollt ihr euch so lange zurückziehen und ohne Mann leben? Nein, meine Töchter! Ich will euch nicht die gleiche Bitternis zumuten, die Jahwe mir aufgeladen hat.” 14 Da weinten sie noch mehr. Dann küsste Orpa ihre Schwiegermutter und nahm Abschied, Rut aber klammerte sich an sie. 15 Noomi redete ihr zu: “Du siehst, deine Schwägerin kehrt heim zu ihrem Volk und ihrem Gott. Kehr doch um und mach es so wie sie!” 16 Aber Rut sagte: “Dränge mich nicht, dich zu verlassen. Ich gehe nicht weg von dir! Denn wohin du gehst, dahin gehe auch ich, und wo du bleibst, da bleibe auch ich. Dein Volk ist mein Volk und dein Gott ist mein Gott. 17 Wo du stirbst, will auch ich sterben und begraben werden. Jahwe mag mir antun, was er will, nur der Tod wird mich trennen von dir!” 18 Als Noomi sah, dass Rut fest entschlossen war, mit ihr zu gehen, gab sie es auf, sie zur Umkehr zu überreden. 19 So kamen beide miteinander nach Bethlehem. Da geriet die ganze Stadt in Bewegung, und die Frauen riefen: “Ist das nicht Noomi?” 20 “Nennt mich nicht mehr Noomi, die Liebliche, nennt mich Mara, die Bittere, denn der Allmächtige hat es mir sehr bitter gemacht. 21 Voll bin ich losgezogen und leer hat Jahwe mich zurückkehren lassen. Warum nennt ihr mich Noomi? Jahwe hat sich gegen mich gewandt, der Allmächtige hat mir übel mitgespielt.” 22 So kehrte Noomi mit ihrer moabitischen Schwiegertochter nach Bethlehem zurück. Dort hatte gerade die Gerstenernte begonnen.