Das Buch Jona erklärt in Illustrationen.
Die Geschichte des Propheten Jona, der seiner Berufung entfliehen will und daraufhin im Inneren eines Wals landet, ist eine der bekanntesten der Bibel. Sie erzählt von Gottes Mitgefühl, seiner Barmherzigkeit und seinem unfehlbaren Plan für uns.
Buchvideo: Jona
Was können wir aus Jonas Geschichte lernen?
Im Gegensatz zu den anderen Prophetenbüchern, geht in diesem Buch weniger um die Worte des Propheten, sondern vielmehr um seine Geschichte selbst.
Gott beauftragt Jona damit nach Ninive zu gehen, die Hauptstadt des verfeindeten assyrischen Reichs. Dort soll er die Niniviten mit ihrer Boshaftigkeit konfrontieren und sie vor dem bevorstehenden göttlichen Gericht warnen. Doch statt auf Gott zu hören, läuft Jona weg und begibt sich auf ein Schiff, das in die entgegengesetzte Richtung der Stadt fährt. Als Gott ihn schließlich doch nach Ninive holt, überbringt Jona dem Volk zwar die Botschaft des
bevorstehenden Untergangs, aber lässt dabei scheinbar absichtlich alle wichtigen Details aus. Nicht einmal die Chance zur Umkehr durch Buße erklärt er ihnen. Interessanterweise reagiert das ninivitische Volk samt König trotzdem mit Flehen um Vergebung. Gott vergibt ihnen und verschont sie.
Jona ist wütend und geradezu beleidigt darüber, dass Gott seinen Feinden mit der gleichen Barmherzigkeit begegnet, die er seinem auserwählten Volk zuteil kommen lässt. Gott versucht zu Jona durchzudringen, doch wir erfahren nicht mehr, ob Jona Gottes Handeln schließlich begreift. An dieser Stelle merken wir aber, dass diese Erzählung eigentlich direkt zu uns Lesern spricht. Wenn Gott auch seine Feinde liebt, ist seine Barmherzigkeit unendlich groß und wir sind aufgefordert in Demut dankbar dafür zu sein, denn auch wir waren einmal seine Feinde.
Bring auch den Feinden Gottes Wort!
Wie Jona sich zuerst weigert, den Assyrern Gottes Gericht anzudrohen und sich dann ärgert, dass Gott diesen Feinden Israels gnädig ist. Jonas Flucht
1 Das Wort Jahwes kam zu Jona Ben-Amittai:[1] 2 “Los, geh nach Ninive, der großen Stadt, und ruf mein Urteil gegen sie aus! Denn ihre Bosheit stieg auf bis zu mir.” 3 Aber Jona ging los, um Jahwe zu entkommen. Er wollte nach Tarschisch[2] fliehen. Deshalb lief er nach Jafo[3] hinunter und fand auch ein Schiff, das nach Tarschisch segeln wollte. Er bezahlte die Überfahrt und ging an Bord, um so weit wie möglich von Jahwe wegzukommen. 4 Aber Jahwe schleuderte einen gewaltigen Sturm über das Meer. Das Unwetter war so schwer, dass das Schiff auseinanderzubrechen drohte. 5 Die Seeleute hatten große Angst, und jeder schrie zu seinem Gott um Hilfe. Um die Gefahr für das Schiff zu verringern, warfen sie die Ladung über Bord. Jona war unter Deck in einen entlegenen Raum gestiegen, hatte sich hingelegt und schlief fest. 6 Der Kapitän kam zu ihm herunter und sagte: “Wie? Du schläfst? Steh auf und ruf deinen Gott an! Vielleicht besinnt sich dieser Gott auf uns, dass wir nicht umkommen.” 7 Dann sagten sie zueinander: “Kommt, lasst uns Lose werfen, damit wir herausbekommen, wer an diesem Unglück Schuld ist!” Sie taten es, und das Los fiel auf Jona. 8 Da fragten sie ihn: “Sag uns: Warum sind wir in diese Gefahr geraten? Was treibst du eigentlich für Geschäfte? Wo kommst du her, aus welchem Land? Zu welchem Volk gehörst du?” 9 Jona erwiderte: “Ich bin ein Hebräer und fürchte Jahwe, den Gott des Himmels, der Land und Meer geschaffen hat.” 10 Da bekamen die Männer große Angst und sagten zu ihm: “Wie konntest du das nur tun?” Er hatte ihnen nämlich erzählt, dass er auf der Flucht vor Jahwe war. 11 “Und was sollen wir nun mit dir machen, damit das Meer uns in Ruhe lässt?”, fragten sie ihn. Inzwischen war es noch stürmischer geworden. 12 Jona sagte: “Werft mich ins Meer, dann wird es euch in Ruhe lassen. Ich weiß, dass dieser Sturm nur meinetwegen über euch gekommen ist.” 13 Die Männer ruderten mit aller Kraft, um das Land zu erreichen. Aber sie schafften es nicht, weil das Meer immer heftiger gegen sie anstürmte. 14 Da riefen sie Jahwe an und sagten: “Ach, Jahwe! Lass uns doch nicht umkommen wegen dieses Mannes und rechne uns seinen Tod nicht als Blutschuld an! Denn du, Jahwe, hast getan, was du wolltest.” 15 Dann packten sie Jona und warfen ihn über Bord. Sofort wurde das Meer ruhig. 16 Da bekamen die Männer große Angst vor Jahwe. Sie brachten ihm ein Schlachtopfer und legten Gelübde ab.