Wenn ein Autor eine Umrahmung benutzt, will er die Leser auf ein wichtiges Konzept oder Thema aufmerksam machen. Der Inhalt der wiederholten Aussage betont das Thema, und die Aussagen dazwischen beziehen sich in der Regel darauf. Warum also betont Lukas das Wachstum der Gemeinde so in Apostelgeschichte 2,38-47? Was ist die Bedeutung dieses Konzepts in Bezug auf die gesamte biblische Geschichte?
Lass uns mit den ersten Seiten der Bibel anfangen, wo die meisten biblischen Themen ihren Ursprung haben. Als Gott die Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen hat, befahl er ihnen, fruchtbar zu sein und sich zu vermehren. Er stellte ihnen großzügig seine Ressourcen zur Verfügung und gab ihnen Nahrung als Grundlage für diesen Befehl. Und dann feierte er alles, was er geschaffen hatte, und bezeichnete es als „sehr gut“ (Genesis 1,27-31). Wenn wir weiterblättern in der hebräischen Bibel, lesen wir von einer Flut, die die Erde reinigt, und von Noah, der mit seiner Familie neu anfangen darf. Auch sie werden gesegnet und aufgefordert, fruchtbar zu sein und sich zu vermehren (Genesis 9,1-7). Im Verlauf der Geschichte entdecken wir Abram und Sarai, ein altes und kinderloses Paar, die ohne Gottes übernatürliche Hilfe ihren Familienzweig nicht fortsetzen konnten. Gott versicherte ihnen, dass er ihre Nachkommen unzählbar machen wollte. Sie bekamen neue Namen, Abraham und Sarah, und Gott versprach ihnen, dass alle Nationen durch ihre Nachkommen gesegnet sein würden (Genesis 15,5; 16,10; 17,2; 26,4 etc.).
Vor diesem Hintergrund erkennen wir, dass Apostelgeschichte 2 den Beginn einer neuen Schöpfung markiert, wo Gottes Volk die Frucht seines Geistes hervorbringen und sich vermehren kann wie nie zuvor. Gott hat sein Versprechen an Abraham erfüllt – die Nationen wurden durch seine Nachkommen gesegnet. Mehr und mehr Nationen schlossen sich der Jesus-Bewegung an und sie hörten die gute Botschaft in ihrer eigenen Muttersprache. Sie sahen Gottes Taten und waren verblüfft. Sie wandten sich Gott zu, erlaubten ihm, alles Alte abzuwaschen, damit sie neu anfangen konnten. Auch nach diesem Neuanfang schenkten sie Jesu Worten und Taten Aufmerksamkeit. Sie teilten ihre Ressourcen, brachen das Brot und beteten Gott gemeinsam an. Und während sie das taten, fügte Gott immer mehr Menschen zu ihrer Gemeinschaft hinzu.
Weiter zu wachsen und Gottes Werk zu verbreiten war der Auftrag der Menschen von Anfang an. Das galt in Eden, im alten Israel, in der frühen Gemeinde und es gilt auch heute noch. Aber wie können wir „fruchtbar sein“ und uns „vermehren“?
Die vier Praktiken beantworten diese Frage. Wenn Nachfolger von Jesus sich diesen vier Dingen widmen, wird die Gemeinde wachsen. Das ist es, was Lukas durch sein Stilmittel betont.