Gott erwählt also Israel und letztlich Jesus. Aber er bevorzugt nicht eine Gruppe von Menschen und schließt damit alle anderen aus. Stattdessen führt Gott seinen Plan aus, seine Liebe durch eine Gruppe oder einen Menschen über die ganze Welt auszubreiten.
Wir sehen das an Jesu Wirken und am Dienst seiner Nachfolger. Zum Beispiel eine von Jesu frühen Nachfolgerinnen war eine Samariterin, die nicht zum auserwählten Volk Israel gehörte (Johannes 4). Jesus lädt sie zu einem Gespräch ein und gibt sich ihr als der Messias zu erkennen, auf den sie und ihr Volk gewartet haben. Anschließend verkündet diese Frau die gute Nachricht von Jesus vielen Menschen (Johannes 4,39-42).
Das Neue Testament beinhaltet viele andere Geschichten von Jesus und seinen Nachfolgern, und erweitert diese Einladung an alle Menschen (z.B. Matthäus 8,8-12; 8,28-34 und 15,24-28; Lukas 17,11-19; Apostelgeschichte: 1,8; 2,1-21; 8,26-40; 9,15; 10,17-48; 13,46-48; 15,6-19; 16,1-15; 16,17; 19,8-20).
Deswegen adressiert Petrus eine gemischte Gruppe von Jesusnachfolgern in einem Brief als auserwähltes Volk, und bezeichnet sie als „eine königliche Priesterschaft, Gottes heiliges Volk, sein persönliches Eigentum“ (1. Petrus 2,9). Er sagt, dass jeder Mensch, der Gottes Gnade empfangen hat, jetzt eine besondere Rolle einnimmt als „ein lebendiges Beispiel für die Güte Gottes, denn er hat euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen.“
Wenn wir uns den frühen Jesusnachfolgern anschließen und andere Menschen in die Geschichte von Gottes Liebe für alle Menschen einladen, leben wir auch aus unserer Identität als Gottes auserwähltes Volk; diejenigen, deren besonderer Zweck schon immer die Verbreitung von Gottes umfassender Liebe für alle Menschen war.
Original von Carissa Quinn
Übersetzung von Julia Pfeifer