Das Buch Hiob erklärt in Illustrationen.
Im Buch Hiob wird Gottes Gerechtigkeit in Frage gestellt. Obwohl er ein frommer und unschuldiger Mann ist, muss Hiob großes Leid ertragen und fordert von Gott eine Erklärung dafür. Gottes Antwort ist überraschend und macht etwas großartiges deutlich.
Buchvideo: Hiob
Hiob beschuldigt Gott ungerecht zu sein
Das Buch Hiob beginnt mit einer merkwürdigen Szene, in der der Satan – was auch „der Ankläger“ bedeutet – Gottes Politik in Frage stellt, aufrichtige Menschen wie Hiob zu belohnen. Er sagt, dass Hiob nur gerecht ist, weil Gott ihn großzügig belohnt hat und er ihn nun leiden lassen soll, um seinen wahren Charakter zum Vorschein zu bringen. Gott erlaubt dem Ankläger daraufhin, Hiob Leid zuzufügen.
Hiobs Geschichte ist in hebräischer Poesie beschrieben, in der Hiob und seine Freunde darüber spekulieren, warum Hiob leiden muss. Ist er nicht ein gerechter Mann? Warum lässt Gott sein Leid zu? Hiob beschuldigt Gott, die Welt nicht nach Prinzipien der Gerechtigkeit zu führen und verlangt eine Erklärung von ihm.
Als Antwort darauf nimmt Gott Hiob mit auf eine Reise durch das Universum und erinnert ihn daran, dass die Welt gut und schön, aber auch wild und gefährlich ist. Gott behält zu jeder Zeit jedes noch so kleine Detail im Auge und seine Welt ist so unfassbar komplex, dass die menschliche Perspektive nicht ausreicht sie auch nur ansatzweise zu begreifen. Hiob erkennt demütig Gottes Weisheit an und bittet ihn um Vergebung.
Das Buch Hiob ruft uns dazu auf, Gottes Weisheit und Charakter unter jeglichen Umständen zu vertrauen. Obwohl wir nicht immer wissen, warum wir leiden, können wir unseren Schmerz und unsere Trauer ehrlich zu Gott bringen und darauf vertrauen, dass er weiß was er tut.
Kann man den Sinn von Leid verstehen?
Wie man persönliches Leiden völlig falsch verstehen kann und durch das Pochen auf sein Recht dazu kommt, Gott Willkür und Ungerechtigkeit vorzuwerfen. Hiob und seine Söhne
1 Im Land Uz[1] lebte ein Mann namens Hiob.[2] Dieser Mann war aufrichtig und vollständig Gott ergeben. Er fürchtete Gott und mied das Böse. 2 Ihm wurden sieben Söhne und drei Töchter geboren. 3 Er besaß 7000 Schafe, 3000 Kamele, 500 Rindergespanne, 500 Eselinnen und sehr viele Sklaven. Er hatte das größte Ansehen von allen Männern im Nahen Osten. 4 Seine Söhne pflegten ‹ausgelassene› Feste in ihren Häusern zu feiern, wenn sie Geburtstag[3] hatten. Dann luden sie auch ihre drei Schwestern ein, um mit ihnen zu essen und zu trinken. 5 Wenn diese Festlichkeiten dann vorbei waren, ließ Hiob seine Söhne holen und heiligte sie. Dann stand er früh am Morgen auf und brachte Gott für jeden von ihnen ein Brandopfer. Er sagte sich nämlich: “Vielleicht haben sie gesündigt und sich in ihrem Herzen von Gott losgesagt.”[4] So machte es Hiob jedes Mal.
Gott und seine “Söhne”
6 Eines Tages kamen die Söhne Gottes,[5] um sich vor Jahwe einzufinden. Unter ihnen war auch der Satan.[6] 7 Da sagte Jahwe zum Satan: “Wo kommst du denn her?” – “Ich habe die Erde durchstreift”, erwiderte der Satan, “und bin auf ihr hin und her gezogen.” 8 Da sagte Jahwe zum Satan: “Hast du auf meinen Diener Hiob geachtet? Auf der Erde gibt es keinen zweiten wie ihn. Er ist mir aufrichtig und vollständig ergeben. Er fürchtet Gott und meidet das Böse.” 9 Der Satan erwiderte Jahwe: “Ist Hiob etwa umsonst so gottesfürchtig? 10 Du beschützt ihn doch von allen Seiten, sein Haus und alles, was er hat! Du lässt ja all sein Tun gelingen, und seine Herden breiten sich im Land aus. 11 Versuch es doch einmal und lass ihn alles verlieren, was er hat! Ob er dir dann nicht ins Gesicht hinein flucht?” 12 Da sagte Jahwe zum Satan: “Pass auf! Alles, was er hat, ist in deiner Hand. Nur ihn selbst taste nicht an!” Da entfernte sich der Satan aus der Gegenwart Jahwes.
Hiob und seine Söhne
13 Eines Tages saßen Hiobs Söhne und Töchter im Haus ihres erstgeborenen Bruders, um zu essen und Wein zu trinken. 14 Da kam ein Bote zu Hiob und berichtete ihm: “Wir pflügten gerade mit den Rindern und die Eselinnen weideten nebenan, 15 da fielen die Sabäer[7] über uns her und raubten alle Tiere. Alle Knechte haben sie erschlagen. Nur ich bin entkommen, ich allein, um es dir zu berichten.” 16 Während dieser noch redete, kam ein anderer und berichtete: “Ein Feuer Gottes ist vom Himmel gefallen. Es hat das Kleinvieh und die Knechte verbrannt und völlig aufgezehrt. Nur ich bin entkommen, ich allein, um es dir zu berichten.” 17 Während dieser noch redete, kam ein anderer und berichtete: “Drei Horden der Chaldäer[8] haben unsere Kamelherden überfallen und weggetrieben. Alle Knechte haben sie erschlagen. Nur ich bin entkommen, ich allein, um es dir zu berichten.” 18 Während dieser noch redete, kam ein anderer und berichtete: “Deine Söhne und Töchter aßen und tranken Wein im Haus ihres erstgeborenen Bruders. 19 Da kam ein Sturm von jenseits der Wüste her und packte das Haus an allen vier Ecken. Es stürzte über den jungen Leuten zusammen und hat sie alle erschlagen. Nur ich bin entkommen, ich allein, um es dir zu berichten.” 20 Da stand Hiob auf, riss sein Obergewand ein[9] und schor sich den Kopf. Dann ließ er sich zur Erde sinken und beugte sich nieder. 21 “Nackt bin ich aus dem Leib meiner Mutter gekommen, / nackt gehe ich wieder dahin. / Jahwe hat gegeben und hat es wieder genommen. / Gelobt sei der Name Jahwes.” 22 Bei alldem sündigte Hiob nicht und schrieb Gott nichts Ungebührliches zu.