Das hebräische Wort „rachum“ erscheint auch als Nomen „rachamim“ also Barmherzigkeit. Und das Faszinierende ist, dass beide Wörter mit dem hebräischen Wort für Schoß oder Mutterleib, „rechem“, verwandt sind. Also ist rachum ein Wort, das intensive Gefühle ausdrückt. Manchmal wird es auch als „tief bewegt“ übersetzt.
Aber rachum ist nicht nur ein Wort für ein Gefühl. Es beinhaltet auch eine Handlung. Und überraschenderweise wird dieses Wort oft benutzt, um Gottes Handeln zu beschreiben, das durch Gefühle motiviert ist. Deswegen überrascht es nicht, als Gott den Israeliten in der Wüste seinen Charakter offenbarte, dass er sich als barmherzig beschrieb. Aber trotz Gottes beständiger Rachamim, wendeten sich die Israeliten immer und immer wieder von ihm ab. Sie lehnten seine Barmherzigkeit ab und waren anderen Göttern treu ergeben. Das Volk findet sich später in Exil und Leid wider.
Aber dann kommt Gott selbst auf diese Welt: Jesus kommt und kümmert sich um das Leid der Menschheit. Er ist Gottes tiefe, menschgewordene Barmherzigkeit.