Können wir schon heute das ewige Leben erfahren?

Die meisten Menschen denken, dass das ewige Leben etwas ist, das wir erst nach dem Tod erfahren. Aber was wäre, wenn wir das ewige Leben auch schon heute erfahren könnten?

Wie Gottes Geist uns hilft, die neue Schöpfung im Hier und Jetzt zu sehen

Die meisten Menschen denken, dass das ewige Leben etwas ist, das wir erst nach dem Tod erfahren. Aber was wäre, wenn wir das ewige Leben auch schon heute erfahren könnten?

Was wäre, wenn wir schon jetzt einen Platz im Himmel hätten (Epheser 2,6)? Was wäre, wenn wir schon jetzt Zugang zu himmlischen Gaben hätten, wie die Zugehörigkeit zu Gottes Familie, völlige Vergebung und mehr Liebe, als wir ermessen können (Epheser 1,3-7, 3,17-21)? Was wäre, wenn Gottes Gegenwart, der Heilige Geist, in uns lebte und unser Leben heute mit seiner Liebe und seinem Frieden verändern könnte (Epheser 1,13-14; Kolosser 3,15)? Die Wahrheit ist, dass Gott uns all diese Möglichkeiten gegeben hat.

Aber da wir unsere himmlischen Plätze nicht physisch sehen oder den Frieden mit unseren Händen berühren können, fragen wir uns vielleicht, wie diese ewigen Wahrheiten einen greifbaren Unterschied machen, wenn wir im Wartezimmer eines Krankenhauses sitzen oder einen Räumungsbefehl in der Hand halten. Angst und Scham drohen ständig, unsere Wahrnehmung von Gott und uns selbst zu zerstören.

Um also heute das ewige Leben zu erfahren, brauchen wir Gottes Geist der Weisheit, der uns eine neue Perspektive gibt – eine Art Sicht, die uns vor Angst und Scham schützt und sich nicht auf unsere physischen Augen verlässt. Wir brauchen die Art von Sicht, die die himmlische Kultur zu einer sichtbaren Realität auf der Erde macht.

Wie wir das ewige Leben zum ersten Mal aus den Augen verloren haben

Um den Blick für das ewige Leben auf der Erde wiederzufinden, müssen wir zu dem Punkt zurückgehen, an dem wir es aus den Augen verloren haben; zurück zum Anfang, als Gott die Menschen in einen heiligen Garten setzt und ihnen Zugang zu dem Baum in der Mitte des Gartens gewährt – dem Baum des Lebens. Er betrachtet, was er geschaffen hat, und bezeichnet es als gut. Gott segnet die Menschen, damit sie seine Güte gemeinsam genießen und erweitern. Er warnt sie auch vor einem anderen Baum, dem Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Er sagt, dass das Essen von diesem Baum zum Tod führt, nicht weil die Früchte giftig sind, sondern weil die Entscheidung, Gott zu verleugnen, auch sein Leben verleugnet (Genesis 2,7-17 ). Wie also reagieren die Menschen darauf?

Zunächst hören die Menschen auf Gottes Worte. Aber als eine unheilvolle Perspektive Gottes Absichten verzerrt, denken sie, Gott sei gegen sie. Sie vermuten, dass Gott sie daran hindert, so weise zu sein wie er. Gott schuf sie nach seinem Ebenbild und segnete sie als Partner seiner Weisheit, aber sie verlieren dies aus den Augen und suchen stattdessen nach etwas, von dem sie glauben, dass es ihnen die Augen öffnen und sie weise machen wird. Sie essen vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse, und es ist, als würden sie die Lichter ausschalten und die Schöpfung zurück ins dunkle Chaos ziehen. Ihre Augen sind zwar geöffnet, aber ihr Blick ist getrübt. Sie sind nicht weise, sondern haben Angst und schämen sich. Um sich zu schützen, verstecken sie sich und geben sich gegenseitig die Schuld. Sie verlassen den Garten, der Baum des Lebens ist nun weit entfernt, und sie treten in das dunkle Zeitalter des Todes ein (siehe Genesis 3).

Wenn wir Gottes Güte uns gegenüber leugnen, verlassen wir uns stattdessen auf unsere begrenzten Perspektiven. Und wenn wir auf unsere Sichtweisen vertrauen, werden die Dinge düster. Mangel, Selbstschutz und Misstrauen können zu einer verzerrten Wahrnehmung beitragen, zu einer Lebensweise, die zum Tod führt.

Wer kann das Licht wieder einschalten? Wer kann unsere Sicht korrigieren?

Wie wir neues Licht sehen

Als Jesus auf der Bildfläche erscheint, erfahren wir, dass er der menschgewordene Gott ist, der Schöpfer allen Lebens, das Licht für alle Menschen (Johannes 1,4-5, Johannes 1,14, Lukas 2,32, Jesaja 9,2). Er lädt uns ein, zu kommen und zu sehen, wie das ewige Leben auf der Erde aussieht. Ein Leben, in dem die Armen das haben, was sie brauchen, in dem Außenseiter dazugehören und in dem Feinde sich versöhnen, um in Frieden an einem Tisch zu sitzen. Manche Menschen erkennen das Leben Jesu als gute Nachricht an, andere sehen in ihm nur eine Bedrohung und wollen ihn töten. Aber die Dunkelheit kann sein Licht nicht für immer auslöschen (Johannes 1,5). Jesus steht wieder auf, und bevor er in den Himmel aufsteigt, verheißt er seinen Nachfolgern den Heiligen Geist, damit sie befähigt sind, seine Hoffnung an alle Menschen weiterzugeben (Apostelgeschichte 1,8 ). Und als der Heilige Geist kommt, beginnen die Jünger zu verstehen und zu erfahren, was sie von Jesus gelernt haben, obwohl sie ihn nicht mehr mit ihren eigenen Augen sehen können. Anstatt sich voller Angst zu verstecken, sprechen sie mutig von Jesu auferstandenem Leben, teilen ihren Besitz und kümmern sich um die Armen. Der Geist befähigt sie, das Leben auf eine ganz neue Weise zu sehen, und alles in und um sie herum beginnt sich zu verändern.

Auch wenn wir Jesus nie mit eigenen Augen gesehen haben wie die ersten Jünger, so haben wir doch denselben Geist Gottes, der uns Weisheit gibt und unsere Sichtweise im Lichte dessen formt, wer Jesus ist und wer wir in seiner Familie sind (z. B. Epheser 1,17-23). Gott ist großzügig. Er schenkt Weisheit! Wenn wir das wirklich glauben, gehen wir zu ihm, bitten ihn um Rat und vertrauen darauf, dass er uns gibt, was wir brauchen (Epheser 1,16-18). Aber wenn wir nicht glauben, dass Gott Weisheit gibt, vertrauen wir auf unsere Wahrnehmung und versuchen, selbst herauszufinden, was weise ist.

Wir haben gesehen, was passiert, wenn Menschen das tun. Das Leben beginnt, sich in Angst und Scham zu verlieren, wenn wir über Gottes Perspektive hinwegsehen und definieren, was aus unserer begrenzten Betrachtungsweise heraus weise ist (Genesis 3,1-13). Stattdessen bitten wir Gott um Weisheit, die uns hilft, uns an drei Dinge zu erinnern: an die Hoffnung, die er uns gegeben hat, an den Reichtum, zu seiner Familie zu gehören, und an die überwältigende Macht, die er für uns zur Verfügung gestellt hat – nicht gegen uns (Epheser 1,17-19a). Was können diese drei Dinge praktisch bedeuten?

Lernen, Hoffnung, Zugehörigkeit und Gottes Macht zu sehen

Nehmen wir an, ein Familienmitglied schickt uns eine aggressive und vorwurfsvolle Nachricht. Wir spüren die Angst vor Zurückweisung und die Scham, unerwünscht zu sein, und haben nun die Wahl. Wir können uns auf unsere düstere Sicht der Dinge beschränken und versuchen, die Situation auf eigene Faust zu bereinigen, indem wir um uns schlagen oder uns verstecken. Oder wir können um Gottes Weisheit beten, um die Lichter anzuzünden – um uns an unsere Hoffnung und Zugehörigkeit und an seine Kraft für uns zu erinnern.

Hoffnung kann sich die Zukunft vorstellen, die Gott versprochen hat, und dann nachahmen, wie sie in der Gegenwart aussieht. Wie wird Gott selbst uns verteidigen, wenn er alles neu macht und der Himmel sich mit der Erde völlig vereint? Wie werden wir dann miteinander kommunizieren? Wie kann diese Vorstellung unsere Reaktionen auf eine aggressive Nachricht schon jetzt verändern?

Der Reichtum der Zugehörigkeit zu Gottes Familie kann unsere Herzen vor dem anhaltenden Schaden von Angst und Scham bewahren. Es ist unerträglich, wenn andere die Wahrheit unserer Zugehörigkeit nicht anerkennen oder durch ihr Handeln in Frage stellen. Jesus weiß, wie das ist. Selbst heute erlebt der auferstandene Jesus regelmäßig Anschuldigungen und Ablehnung. Wir gehören zu ihm – zu dem, der uns vollkommen versteht und liebt. Wie können seine Worte der Liebe und Zuversicht eine anklagende Nachricht entkräften und unsere Heilung beschleunigen?

Gottes Macht uns gegenüber ist bedeutungsvoller, als wir es erfassen können. Wir können uns auf unsere eigene Kraft verlassen, um die Dinge in Ordnung zu bringen, aber was geschieht, wenn wir zu Gott blicken und ihn um Hilfe bitten? Seine Weisheit erscheint auf den ersten Blick oft verdreht oder auf dem Kopf zu stehen, weil sie Opfer erfordert (z. B. ist es tatsächlich ein Opfer, eine anklagende Nachricht zu löschen). Aber je mehr wir uns auf seinen Weg der sich selbst schenkenden Liebe einlassen, desto mehr können wir erfahren, dass er selbst in den schwierigsten Situationen wirklich für uns und nicht gegen uns ist (Römer 8,31-37).

Zu lernen, mit Gottes Geist der Weisheit zu kooperieren, um die Hoffnung, die Zugehörigkeit und die Kraft zu erkennen, die er anbietet, ist mehr als eine Bewältigungsstrategie. Wenn Gottes Geist unsere Sichtweise umgestaltet, beginnen wir nicht nur, das ewige Leben jetzt zu erfahren, sondern werden auch zu Werkzeugen des Lebens, um anderen zu helfen, den Himmel auf Erden zu erfahren (Jakobus 1,23-27).

Wenn wir die ewige Perspektive Jesu einnehmen, wenn wir die Person betrachten, die uns am meisten ärgert, lächeln wir vielleicht, wenn wir sie das nächste Mal sehen. Wie könnte dieses ungezwungene Lächeln anfangen, die Wunden in dieser Beziehung zu entwirren? Und wenn wir unser Kleinkind sanft umarmen, während es wütet, und ihm Worte der Zugehörigkeit ins Ohr flüstern, wie kann der Friede Gottes diesen Moment neu gestalten? Und wenn wir mit einem Räumungsbefehl in der Tasche im Wartezimmer sitzen und Gottes Geist einladen, sich zu uns zu setzen und mit uns zu weinen, wie verwandelt seine Gegenwart diesen Vinylsitz in einen himmlischen Thron in seiner Nähe?

Ewiges Leben ist jetzt zugänglich

Das ewige Leben ist schon da. Es stimmt zwar, dass Gott sein ewiges Leben eines Tages für die ganze Schöpfung vollständig sichtbar machen wird, aber wir müssen nicht bis dahin warten, um das ewige Leben schon jetzt zu erleben. Alles beginnt sich zu verändern, wenn Gottes Geist uns Augen schenkt, um die Hoffnung, die Zugehörigkeit und die Macht Gottes zu sehen! Diese Art zu sehen, stimmt mit dem Leben Jesu überein, der vom Tod nicht besiegt werden konnte – der an den himmlischen Orten und in uns durch den Heiligen Geist schon jetzt lebt (Epheser 1,13-23)! Mit anderen Worten: Diese Sichtweise ermöglicht es uns, das ewige Leben Jesu bereits zu erfahren, während wir noch auf der Erde leben. Aber beachte: all diese ewigen Gaben bleiben unerreichbar, wenn wir Gottes Weisheit ablehnen und uns stattdessen auf unsere eigenen Perspektiven verlassen.

Deshalb: Lasst uns diese Woche bewusst Zeit im Gebet verbringen. Lasst uns Gott um seinen Geist der Weisheit bitten, damit er unsere Sichtweise mit wahrer Hoffnung, sicherer Zugehörigkeit und seiner großzügigen Kraft umgestaltet. Möge Gott uns eine neue Perspektive schenken – eine Sicht, die das ewige Leben, das Gott uns heute geschenkt hat, wahrnehmen und erfahren kann.

Original von Cheree Hayes & BibleProject Team
Übersetzung von Julia Pfeifer

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