Schauplätze rufen Erinnerungen und Emotionen hervor, weil du andere Geschichten kennst, die an ähnlichen Orten geschehen sind. Autoren können mit Hilfe von Schauplätzen Erwartungen darüber erzeugen, was in dieser Geschichte geschehen könnte.
Und ein guter Autor wird bei den Schauplätzen kreativ. Er wird deine Erwartungen durcheinanderbringen, um einen Standpunkt zu verdeutlichen. Denken wir zum Beispiel an das Volk Israel in Ägypten: Man könnte meinen, Ägypten ist kein guter Ort. Aber es ist auch ein Ort, an den Gott kommt und sein Volk rettet. Als im Matthäusevangelium Jesus geboren wird, flieht seine Familie nach Ägypten. Anstatt dass Ägypten hier ein schlechter Ort ist, ist es hier ein sicherer Ort.
Manchmal ist der Schauplatz nicht nur ein Ort auf einer Karte. Wenn sich die Menschen zum Beispiel in Richtung Osten bewegen, kann man mit Schwierigkeiten rechnen. Adam und Eva wurden in den Osten verbannt. Und auch Kain wandert in den Osten. Die Menschen ziehen in den Osten, um Babylon aufzubauen. In der ganzen Bibel werden Orte, Situationen und Zeiträume voller Bedeutung, indem sie Erinnerungen hervorrufen und Erwartungen wecken.
