Das 2. Buch Samuel erklärt in Illustrationen.
Das 2. Buch Samuel berichtet von David als König von Israel. Im ersten Abschnitt wird zunächst eine Zeit des Erfolges und Segens beschrieben, die jedoch von großen Niederlagen und verheerenden Fehlern abgelöst wird, welche traurige Folgen für David haben.
Buchvideo: 2. Samuel
2. Samuel erzählt vom Aufstieg und Fall König Davids
Im 2. Buch Samuel wird dem Leser weiterhin die Tugend der Demut, die Zerstörungskraft des Stolzes und Treue Gottes vor Augen geführt. Gottes Versprechen seinem Volk einen König zu schicken, macht sowohl den Anfang als auch das Ende der Geschichte aus.
Nach dem Tod Sauls vereint der neue König David die zwölf Stämme Israels zu einem Königreich. In seiner neuen Hauptstadt Jerusalem möchte David ein Haus für Gott bauen. Stattdessen verspricht Gott ihm ein Haus zu bauen – ein ewiges Königshaus, durch einen König, der von ihm abstammen wird. Dieses Versprechen ist ein entscheidender Moment im Alten Testament, der uns auf einen messianischen König hinweist. Er wird kommen, um Gottes Verheißung an Abraham zu erfüllen, dass durch seine Nachkommen alle Nationen gesegnet werden würden.
Nach einem spektakulären Aufstieg und in einer Zeit voll göttlichen Segens, begeht David einen fatalen Fehler. Er schläft mit Bathseba, der Ehefrau seines geschätzten Soldaten Uria und lässt ihren Mann umbringen, um seine Tat zu vertuschen. In Folge seiner furchtbaren
Entscheidung beginnt er zu scheitern und sein Königreich zerfällt langsam. Die letzten Kapitel des Buches heben Davids Schwächen hervor, die Sauls Untergang ähneln. David verbringt die letzten Tage seiner Regierungszeit als gebrochener Mann, der aber trotz allem auf Gottes Versprechen vertraut und hoffnungsvoll auf die Zukunft für sein Volk blickt.
David, der Herrscher Israels
Wie David an die Macht in Israel kommt und wie er seine Krisen durchsteht. David erfährt von Sauls und Jonatans Tod
1 Als David nach dem Tod Sauls von seinem Sieg über die Amalekiter[1] zurückgekehrt war, hielt er sich zwei Tage lang in Ziklag[2] auf. 2 Am dritten Tag kam einer von Sauls Leuten aus dem Heerlager. Seine Kleidung war zerrissen und er hatte Erde auf dem Kopf.[3] Als er zu David kam, warf er sich ehrfürchtig vor ihm nieder. 3 “Wo kommst du her?”, fragte ihn David. “Ich habe mich aus dem Heerlager Israels in Sicherheit gebracht”, erwiderte er. 4 “Wie steht es?”, fragte David. “Berichte es mir!” Er sagte: “Das ganze Heer wurde in die Flucht geschlagen, und viele sind gefallen. Auch Saul und sein Sohn Jonatan sind tot.” 5 Da fragte David den jungen Mann: “Saul und Jonatan sind tot? Woher weißt du das?” 6 Der junge Mann berichtete: “Ich geriet zufällig auf die Berge von Gilboa. Da sah ich Saul stehen, wie er sich auf seinen Speer stützte. Die Streitwagen hatten ihn schon fast erreicht. 7 Da drehte er sich um, sah mich und rief mich zu sich. ‘Ja, Herr’, sagte ich. 8 Wer bist du?’, fragte er. ‘Ein Amalekiter’, antwortete ich. 9 Da sagte er zu mir: ‘Komm her und gib mir den Todesstoß! Mit mir geht es zu Ende.’ 10 Da trat ich zu ihm und gab ihm den Todesstoß, denn ich sah, dass er seinen Fall nicht überleben würde. Dann nahm ich ihm den Stirnreif und die Armspange ab. Hier sind sie, Herr.” 11 Da riss David sein Obergewand ein.[4] Dasselbe taten auch die Männer, die bei ihm waren. 12 Sie trauerten, weinten und fasteten bis zum Abend um Saul und seinen Sohn Jonatan, um das Volk Jahwes und die Männer Israels, die in der Schlacht gefallen waren. 13 Dann fragte David den jungen Mann, der ihm das berichtet hatte: “Woher stammst du?” – “Ich bin der Sohn eines amalekitischen Einwanderers”, erwiderte dieser. 14 Da fuhr David ihn an: “Wie konntest du es wagen, Jahwes gesalbten König anzutasten und ihn umzubringen?” 15 Er rief einem seiner jungen Männer zu: “Komm her und mach ihn nieder!” Der ging hin und erschlug ihn. 16 David sagte noch zu dem Amalekiter: “Dein Blut komme auf dich selbst zurück! Du hast dir selbst das Urteil gesprochen, als du sagtest: ‘Ich habe Jahwes gesalbtem König den Todesstoß gegeben.’” 17 Dann stimmte David über Saul und dessen Sohn Jonatan die Totenklage an 18 und ordnete an, man solle es die Söhne Judas als Bogenlied lehren. Es ist im Buch der Heldenlieder[5] aufgenommen worden: 19 Deine Zierde, Israel, liegt erschlagen auf deinen Höhen! / Wie sind die Helden gefallen! 20 Berichtet es nicht in Gat, / verkündet es nicht in Aschkelons Gassen, / sonst freuen sich die Töchter der Philister, / sonst jubeln die Töchter dieser Unbeschnittenen.[6] 21 Ihr Berge von Gilboa, / Felder des Todes, / kein Tau und kein Regen falle auf euch! / Denn dort wurde der Schild der Helden besudelt, / Sauls Schild, nicht mit Öl gesalbt, nein, 22 mit dem Blut von Erschlagenen, / dem Körperfett von Helden. / Jonatans Bogen wich niemals zurück, / Sauls Schwert kehrte nie erfolglos heim! 23 Saul und Jonatan, / geliebt und liebenswert, solange sie lebten, / sind nun auch im Tod noch vereint. / Sie waren schneller als Adler / und stärker als Löwen. 24 Ihr Töchter Israels, / um Saul müsst ihr weinen, / er hat euch in kostbaren Purpur gekleidet, / er heftete Goldschmuck an euer Gewand. 25 Wie sind die Helden gefallen mitten im Kampf! / Jonatan erschlagen auf deinen Höhen! 26 Mir ist weh um dich, mein Bruder Jonatan! / Du warst mir über alles lieb. / Deine Freundschaft war mir mehr, / als Frauenliebe je bedeuten kann. 27 Wie sind die Helden gefallen, / verloren die Waffen der Schlacht!