Das Buch Römer erklärt in Illustrationen.
Der Römerbrief ist einer der bedeutendsten Briefe des Paulus. Er schrieb ihn am Ende seiner dritten Missionsreise von Korinth aus. Im ersten Teil erfährst du wer Paulus war und warum er diesen Brief schrieb.
Buchvideo: Römer Teil 1
(Kapitel 1-4)
Vom Saulus zum Paulus
Paulus war ursprünglich ein jüdischer Rabbi, der zu den Pharisäern gehörte und als Saulus von Tarsus bekannt war. Als gesetzestreuer Mann Israels, war er ein absoluter Gegner der Jesus-Nachfolger und verfolgte sie erbarmungslos. Doch dann begegnet ihm Jesus, der ihn fragt „Warum verfolgst du mich?“. Jesus beruft ihn zum Apostel und gibt ihm den Auftrag, den Heiden das Evangelium zu bringen.
Er nennt sich fortan Paulus, wie sein römischer Name lautet und reist durch das ganze Römische Reich, um den Menschen vom auferstandenen König Jesus zu erzählen. Paulus gründet auf seinen Reisen viele Gemeinden, denen er später Briefe schreibt, um ihren Glauben zu stärken. Den Römerbrief schreibt er an die Gemeinde in Rom, der er damit detaillierte Erklärungen zum Evangelium gibt. Die Gemeinde in Rom bestand aus jüdischen und nicht-jüdischen Mitgliedern, was zur Spaltung in Glaubensfragen führte, vor allem in Bezug auf die Gesetze der Tora.
Paulus schreibt ihnen, dass sich Juden und Heiden gleichermaßen vor Gott schuldig gemacht haben und Jesus, der König aller Nationen, als Opfer für die Sünden aller Menschen starb. Er sagt ihnen, dass der Glaube an Jesus der einzige Weg, um vor Gott als gerecht erklärt zu werden und Vergebung zu erhalten. Wer Jesus vertraut und nachfolgt wird in Gottes multinationale Bundesfamilie aufgenommen.
Die Gerechtigkeit, die vor Gott Bestand hat
Wie ein Mensch durch den Glauben an Jesus Christus die Gerechtigkeit bekommen kann, mit der er vor dem Urteil des heiligen Gottes besteht. Paulus und sein Auftrag in Rom
1 Es schreibt Paulus, ein Sklave[1] von Jesus Christus, berufen zum Apostel und dazu bestimmt, Gottes Freudenbotschaft bekannt zu machen. 2 Dieses Evangelium hat Gott schon im Voraus durch seine Propheten in heiligen Schriften angekündigt. 3 Es ist die Botschaft von seinem Sohn, der als Mensch ein Nachkomme Davids ist 4 und als Sohn Gottes vorgestellt ist in Macht, bestätigt durch den Heiligen Geist und die Auferstehung aus dem Tod: die Botschaft von Jesus Christus, unserem Herrn. 5 Er hat uns in seiner Gnade zu Aposteln gemacht und uns beauftragt, Menschen aus allen Völkern zum Gehorsam des Glaubens zu führen, damit sein Name dadurch geehrt wird. 6 Auch ihr gehört dazu, denn auch ihr wurdet von Jesus Christus berufen. 7 Mein Brief geht an euch, von Gott geliebte und berufene Heilige in Rom. Gnade und Frieden ‹wünsche ich› euch von Gott, unserem Vater, und von Jesus Christus, dem Herrn. 8 Als Erstes danke ich meinem Gott durch Jesus Christus für euch alle, denn in der ganzen Welt spricht man von eurem Glauben. 9 Denn Gott, dem ich mit allem, was ich bin und habe, und mit der Freudenbotschaft seines Sohnes diene, ist mein Zeuge, dass ich euch ständig erwähne, 10 wenn ich zu ihm bete. Und ich flehe ihn an, dass er es mir doch endlich ermöglicht, zu euch zu kommen, wenn das seinem Willen entspricht. 11 Denn ich sehne mich sehr danach, euch persönlich kennenzulernen, damit ich euch etwas von dem weitergeben kann, was Gott mir geschenkt hat, und ihr gestärkt werdet – 12 besser gesagt, damit wir, wenn ich bei euch bin, durch unseren gemeinsamen Glauben gegenseitig ermutigt werden. 13 Ihr sollt wissen, meine Brüder, dass ich mir schon oft vorgenommen habe, zu euch zu kommen. Bis jetzt wurde ich aber immer wieder daran gehindert. Denn gern würde ich, wie bei den anderen Völkern, auch bei euch einige Früchte meiner Arbeit ernten. 14 Ich fühle mich nämlich allen Völkern verpflichtet, ob sie nun zivilisiert sind oder nicht, ob die Menschen gebildet oder ungebildet sind. 15 Darum möchte ich auch euch in Rom Gottes gute Botschaft bringen.
Gottes Botschaft bringt Rettung
16 Denn ich bekenne mich offen und ohne Scham zu dieser Freudenbotschaft: Sie ist Gottes Kraft und rettet jeden, der ihr glaubt. Das gilt für die Juden zuerst und genauso für alle anderen Menschen. 17 Denn im Evangelium zeigt Gott uns seine Gerechtigkeit, eine Gerechtigkeit, die aus dem Glauben kommt und Menschen zum Glauben führt, wie es in der Schrift heißt: “Der Gerechte wird leben, weil er glaubt.”[2]
Die Ungerechtigkeit der Menschen (1)
18 Genauso lässt Gott aber auch seinen Zorn sichtbar werden. Vom Himmel herab wird er über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen hereinbrechen, die durch Unrecht die Wahrheit niederhalten. 19 Denn was von Gott erkennbar ist, ist unter ihnen bekannt. Gott hat es ihnen vor Augen gestellt. 20 Seine unsichtbare Wirklichkeit, seine ewige Macht und göttliche Majestät sind nämlich seit Erschaffung der Welt in seinen Werken zu erkennen. Die Menschen haben also keine Entschuldigung. 21 Trotz allem, was sie von Gott wussten, ehrten sie ihn aber nicht als Gott und brachten ihm auch keinerlei Dank. Stattdessen verloren sich ihre Gedanken ins Nichts, und in ihrem uneinsichtigen Herzen wurde es finster. 22 Sie hielten sich für Weise und wurden zu Narren. 23 Die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauschten sie mit Bildern von sterblichen Menschen, mit Abbildern von Vögeln, vierfüßigen und kriechenden Tieren. 24 Darum hat Gott sie den Begierden ihres Herzens ausgeliefert; er hat sie ihrer Unsittlichkeit überlassen, so dass sie ihre eigenen Körper schändeten. 25 Sie vertauschten die Wahrheit Gottes mit der Lüge. Sie beteten die Geschöpfe an und verehrten sie anstelle des Schöpfers, der doch für immer und ewig zu preisen ist. Amen![3] 26 Darum hat Gott sie entehrenden Leidenschaften ausgeliefert. Ihre Frauen vertauschten den natürlichen Geschlechtsverkehr mit dem widernatürlichen, 27 und ihre Männer machten es genauso. Sie gaben den natürlichen Verkehr mit den Frauen auf und wurden von wildem Verlangen zueinander gepackt. Männer trieben es schamlos mit Männern. So empfingen sie den gebührenden Lohn für ihre Verirrung[4] an sich selbst. 28 Und weil sie es nicht für gut hielten, Gott anzuerkennen, lieferte Gott sie einem verworfenen Denken aus, so dass sie tun, was man nicht tun darf. 29 Jede Art von Unrecht, Bosheit, Habsucht und Gemeinheit ist bei ihnen zu finden. Sie sind voller Neid, Mord, Streit, List und Tücke. 30 Sie reden gehässig über andere und verleumden sie. Sie hassen Gott, sind gewalttätig, hochmütig und prahlerisch. Im Bösen sind sie sehr erfinderisch, und ihre Eltern verachten sie. 31 Sie sind unbelehrbar, unzuverlässig, gefühllos und kennen kein Erbarmen. 32 Obwohl sie wissen, dass jeder, der so handelt, nach Gottes Gesetz den Tod verdient, tun sie es nicht nur selbst, sondern finden es auch noch gut, wenn andere es ebenso machen.