Jesus lässt sich taufen und beginnt seine Mission. Er ernennt 12 Männer zu seinen Jüngern und verkündet die Gute Nachricht vom Königreich Gottes im ganzen Land. Seine Botschaft stellt die Erwartungen an Israels verheißenen Messias auf den Kopf.
Jesus predigt vom umgekehrten Königreich Gottes
In den nächsten Kapiteln des Evangeliums nach Lukas, macht der Autor nach den Geburten von Jesus und Johannes einen Zeitsprung. Johannes der Täufer führt als Prophet eine Bewegung an, bei der er die Menschen dazu aufruft zu Gott umzukehren und ihren Bund mit ihm zu erneuern, indem sie sich in ein neues Leben taufen lassen.
Dort tritt Jesus zum ersten Mal auf. Er lässt sich von Johannes im Jordan taufen und Gott nennt ihn seinen geliebten Sohn. Als er in der Synagoge seiner Heimatstadt Nazareth aus der Schriftrolle des Propheten Jesaja vorliest, offenbart er den Zuhörern, dass er die Erfüllung dieser Verheißung ist und dass er gekommen ist um „den Armen die Gute Botschaft zu verkünden“. Mit den Armen sind nicht nur Menschen mit wenig Geld gemeint, sondern alle Außenseiter und Leidenden. Bereits hier macht Jesus deutlich, dass sein Königreich alles umkehrt, was bisher unter den Menschen üblich war.
Er beruft 12 Männer ihn auf seiner Mission zu begleiten und wählt dabei ganz bewusst Außenseiter und Erzfeinde, die er nun auffordert in friedlicher Einheit zu leben, so wie es in Gottes Königreich sein sollte. Jesus lehrt sie die neue Weltordnung und predigt öffentlich von dem Wertesystem Gottes, das alles auf den Kopf stellt. Den Jüngern wird klar, dass Jesus der Messias ist.
Johannes, der Wegbereiter
1 Es war im 15. Regierungsjahr des Kaisers Tiberius;[1] Pontius Pilatus[2] war Statthalter von Judäa; Herodes ‹Antipas›[3] regierte als Fürst[4] in Galiläa, sein Bruder Philippus in Ituräa[5] und Trachonitis[6] und Lysanias in Abilene.[7] 2 Hohe Priester waren Hannas und Kajafas. In dieser Zeit erhielt Johannes, der Sohn des Zacharias, draußen in der Wüste einen Auftrag von Gott. 3 Daraufhin durchzog er die ganze Jordangegend und predigte den Menschen, sie sollten zu Gott umkehren und sich als Zeichen dafür taufen lassen, damit sie Vergebung ihrer Sünden empfingen. 4 So steht es schon im Buch des Propheten Jesaja: “Hört, in der Wüste ruft eine Stimme: ‘Bereitet den Weg für den Herrn! Ebnet seine Pfade! 5 Die Täler sollen aufgefüllt, die Berge und Hügel eingeebnet werden. Krumme Wege sollen begradigt werden und holprige eben gemacht. 6 Dann werden alle Menschen die Rettung Gottes sehen.’” 7 Die Menschen kamen in Scharen zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen. Doch er sagte zu ihnen: “Ihr Schlangenbrut! Wer hat euch eingeredet, dass ihr dem kommenden Zorngericht Gottes entgeht? 8 Bringt die Früchte hervor, die beweisen, dass ihr eure Einstellung geändert habt! Und fangt nicht an zu denken, dass ihr doch Abraham zum Vater habt. Ich sage euch: Gott kann Abraham aus diesen Steinen hier Kinder erwecken! 9 Die Axt ist schon an die Wurzel der Bäume gelegt. Jeder Baum, der keine guten Früchte bringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen.” 10 Da fragten ihn die Leute: “Was sollen wir denn tun?” 11 “Wer zwei Hemden hat”, gab er zur Antwort, “soll dem eins geben, der keins hat! Wer zu essen hat, soll es mit dem teilen, der nichts hat!” 12 Auch Zolleinnehmer wollten sich taufen lassen. “Rabbi”,[8] fragten sie, “und was sollen wir tun?” 13 “Fordert nicht mehr, als euch zusteht!”, erwiderte Johannes. 14 “Und wir”, fragten einige Soldaten, “was sollen wir tun?” – “Beraubt und erpresst niemand”, war seine Antwort. “Gebt euch mit eurem Sold zufrieden!” 15 Das Volk war voller Erwartung, und alle fragten sich, ob Johannes etwa der Messias, ‹der versprochene Retter›, sei. 16 Doch Johannes erklärte vor allen: “Ich taufe euch zwar mit Wasser, aber es wird einer kommen, der mächtiger ist als ich. Ich bin nicht einmal gut genug, mich zu bücken und ihm die Riemen seiner Sandalen zu lösen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. 17 Er hat die Worfschaufel in der Hand, um die Spreu vom Weizen zu trennen. Den Weizen wird er in die Scheune bringen, die Spreu aber wird er mit einem Feuer verbrennen, das niemand löschen kann.” 18 Mit diesen und vielen anderen Worten rüttelte er das Volk auf und machte ihnen die Heilsbotschaft Gottes bekannt. 19 Johannes wies auch Herodes ‹Antipas› zurecht. Der Fürst hatte nämlich seinem Bruder die Frau weggenommen, die Herodias,[9] und auch sonst viel Unrecht getan. 20 Deswegen ließ Herodes ihn ins Gefängnis werfen und fügte das zu allem Unrecht noch hinzu.
Taufe und Ahnentafel von Jesus
21 Zusammen mit den vielen Menschen hatte auch Jesus sich taufen lassen. Als er danach betete, riss der Himmel auf, 22 und der Heilige Geist kam sichtbar auf ihn herab, anzusehen wie eine Taube. Und aus dem Himmel sprach eine Stimme: “Du bist mein geliebter Sohn. An dir habe ich Freude!” 23 Als Jesus öffentlich zu wirken begann, war er ungefähr dreißig Jahre alt. Man hielt ihn für den Sohn Josefs, dessen Vater Eli hieß. 24 Seine weiteren Vorfahren waren Mattat, Levi, Melchi, Jannai, Josef, 25 Mattitja, Amos, Nahum, Hesli, Naggai, 26 Mahat, Mattitja, Schimi, Josech, Joda, 27 Johanan, Resa, Serubbabel, Schealtiël, Neri, 28 Melchi, Addi, Kosam, Elmadam, Er, 29 Joschua, Eliëser, Jorim, Mattat, Levi, 30 Simeon, Juda, Josef, Jonam, Eljakim, 31 Melea, Menna, Mattata, Natan, David, 32 Isai, Obed, Boas, Salmon, Nachschon, 33 Amminadab, Admin, Arni, Hezron, Perez, Juda, 34 Jakob, Isaak, Abraham, Terach, Nahor, 35 Serug, Regu, Peleg, Eber, Schelach, 36 Kenan, Arpachschad, Sem, Noah, Lamech, 37 Metuschelach, Henoch, Jered, Mahalalel, Kenan, 38 Enosch, Set, Adam – Gott.[10]